Die Stereoskopie in der DDR

Ein weiteres großes Gebiet der DIA Fotografie in der DDR ist die Stereoskopie. Sie wurde nicht in der DDR erfunden, erfreute sich aber wachsender Beliebtheit. Es gab meines Wissens nach zwei verschiedene Formen der Bildkarten und Betrachtungsgeräten. Zum einen gab es den View-Master zum betrachten von runden Bildscheiben und zum anderen den Einfachen Stereobetrachter für eckige Bildkarten. Für die eckigen Bildkarten gab es verschiedene Hersteller. Zum einen den VEB Plastverarbeitung und Schweißtechnik Dresden, Werk II 829 Kamenz. Es gab weiterhin sechser, beziehungsweise zehner Kartenserien von der DEFA, Haufe, Mikrolux Dresden und von Mikrolux Dewag Dresden, die vermutlich mit den vorher genannten identisch sind. Weiterhin gab es auch 6er Serien von Kamenz, die mit den Bildkarten identisch waren. Ich werde sie derzeit nicht extra aufführen. Auch IMAGO stellte Stereokarten her.
Der Stereomat

Zum betrachten der Stereokarten brauchte man ein Stereomat, auch Maliscop genannt. Diese gab es verschiedenen Ausführungen. Die wohl ursprünglichste Form aus der DDR war vermutlich dieses ganz einfache Modell aus Kamenz.
Kamenz

Geschenkschatulle mit Stereomat
Mikrolox Streokarten wurden auch zusammen mit einem Betrachter in einer aufwendig hergestellten Schatulle angeboten. Die Schatulle enthielt einen Betrachter und zehn Karten mit Textblatt. Die Schatulle selbes und der Stereomat stammen von "Rathenow".

Logo

1 2
3 4
Die Bilder sind laut Textblatt von Mikrolux.
Text
Danach ist wohl das Maliscop zu nennen. Es wurde für 6,30 Mark angeboten und es variierte in der Farbgebung.
Maliskop Maliskop
Maliskop

Dann, Anfang der 70er Jahre kam das schwarze Kunststoffmodell auf den Markt.

Stereomat

Das schwarze Modell wurde Ausgang der 70er Jahre durch das graue Modell abgelöst. Dieses Modell blieb bis zur Wende fast unverändert. Bei diesem Modell wurde nur noch ein winziges Detail geändert. Im Viereck zwischen den Linsen ist bei der früheren Variante ein geprägter Pfeil zu sehen. In der zweiten Variante fehlte dieser. Später gab es nochmals eine Variante mit aufgedrucktem dunkelgrauem Pfeil.

Auch die Verpackung und deren Inhalt variierte. So gab es das Modell im Karton aber auch in der Pastetüte. In der Regel wurden 1 oder 3 Stereokarten beigegeben, wodurch der Verkaufspreis variierte.

Bei dem im Karton verpackten Stereomaten war teilweise auf der Verschlusslasche ein Label der beigefügten Karte separat aufgeklebt.


Die Verpackung des schwarzen Modells. Anfänglich wurden auch die
grauen Modelle in diesen Karton verkauft.






Das Preislabel befand sich auf der Unterseite.



Der Preisstempel befand sich auf der Unterseite.
 

Die spätere Verpackung der grauen Modelle.
(das Grau variiert stark in der Tönung bis hin zum Beige)




Mit und ohne Peil.











Sonderanfertigungen

Neben den standartmäßigen Stereomaten gab es einige Sonderanfertigungen, die vermutlich für Messen angefertigt wurden.

Bei dem Stereomaten für den Trabant 601 wurden nur gerinfügige Änderungen vorgenommen. Es gab einen neubedruckten Karton und der Stereomat erhielt das Trabantlogo.




Aber es liegt mir jetzt eine weitere Messe Ausgabe von 1962 vor, die ich hier verlinken möchte.

Der "Auftraggeber" dieser Serie war der "VEB PKM Kohleverarbeitung Leipzig.

Die Serie ist aufwendig verpackt. Es gab dazu ein Begleitheft sowie ein zweisprachiges Textblatt zu den einzelnen Bildern.

Der Stereobetrachter trägt das Logo des Unternehmens.